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Digitalisierung, Studium und Lehre

DIGIVISIO 2030 – ein zentrales Digitalisierungsprojekt in Finnland

Im Rahmen des bereits auf diesem Blog vorgestellten Study Visit Skandinavien hat HIS-HE verschiedene Hochschuleinrichtungen in Estland, Finnland, Schweden und inzwischen auch in den Niederlanden besucht. In loser Folge wollen wir einzelne Erkenntnisse aus dem Study Visit vorstellen – beginnend mit DIGIVISIO 2030, einem zentralen Digitalisierungsprojekt im finnischen Hochschulbereich.

DIGIVISIO 2030 ist ein gemeinsames Programm aller finnischen Hochschulen (Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften) mit folgenden Grunddaten: 38 Hochschulen, über 300.000 Studierende, ca. 27.000 Hochschulmitarbeiter:innen, Laufzeit 10 Jahre, Programmbudget 44 Millionen EURO und 320 Mitarbeiter:innen im Programm (Stand 02/2022). Die Steuerung des Programms obliegt der Generalversammlung (als Vertretung aller beteiligten Hochschulen), der Steering Gruppe sowie dem Programmbüro, welches als Koordinierungsstelle fungiert. 2020 wurde das Programmbüro etabliert und alle finnischen Hochschulen haben 2021 eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit unterzeichnet. Erste gemeinsame Projekte innerhalb des Programms wurden 2022 umgesetzt. Finanziert wird das Programm vor allem durch das finnische Ministerium für Bildung und Kultur. Das Ministerium ist zwar Hauptfinanzgeber, die Initiative und die Steuerung des Programms erfolgt aber durch die Hochschulen. Dabei liegt der Fokus des Programms nicht allein auf den Hochschulen, sondern erklärtes Ziel ist vielmehr: „DIGIVISIO’s goal is to create an internationally esteemed learning ecosystem that widely benefits society as a whole“ (https://digivisio2030.fi/en/future-of-learning/).

Innerhalb dieses geplanten landesweiten „learning ecosystem“ sind die zentralen Faktoren Daten, Bildung und Kompetenzen, die frei zirkulieren sollen. In diesem Sinne liegt der Fokus auch nicht allein auf Hochschulbildung, sondern auf Bildung als lebenslanger Prozess. Zentrale Elemente sind hierbei die digitalen Services im Ecosystem („national digital service platform“), die Fokussierung auf die Lernenden, „digital pedagogy“ und die Vernetzung vorhandener Bildungsdaten sowie die Unterstützung der Hochschulen im Bereich Change-Management.

Aus diesen Zielrichtungen ergibt sich folgender grundlegender Rahmen:

Hanna Nordlund, Jonna Piiroinen, Digivisio 2030: Finnland as a model country for flexible learning, Beitrag auf der EUNIS-Konferenz 2022 am 3.6.2022 in Göttingen, S. 161. (Quelle: https://easychair.org/publications/paper/NHVm)

Mit DIGIVISIO 2030 verbinden sich aus unserer Sicht eine Reihe von Besonderheiten, die vielleicht auch hinsichtlich der Entwicklungen in Deutschland von Interesse sind. Zunächst verfolgt DIGIVISIO 2030 eine gemeinsame Vision für ein „learning ecosystem“, welches auf Initiative aller Hochschulen initiiert und umgesetzt wird. Damit verbunden ist die Vision einer digitalen Bildung mit Fokus auf die Lehrenden. Zudem erscheinen technische Lösungen oder Standards (z. B. IT-Systeme, Programmierung, digitale Austauschformate etc. pp.) zwar als Mittel zum Zweck; sie sind aber nicht Ausgangspunkt der Entwicklung. Aspekte wie Change-Management, „digital pedagogics“, der Fokus auf die Lernenden oder die offene Nutzung von Daten spielen mindestens eine genauso große Rolle. Damit verbunden sind offene Fragen nach gemeinsamen Standards und Austauschformaten, die Etablierung von differenzierten Dienstleistungs- und Betriebsmodellen oder die Entwicklung sowie Pflege von Schnittstellen. Im oben genannten Betrag heißt es dazu: „Damit die Daten so mobil werden wie die Studierenden selbst, sind kompatible Plattformlösungen erforderlich, die einer großen Anzahl von Studenten eine breite Palette von Diensten zugänglich mache […].“ (ebd., S. 162).


Bildquelle Beitragsfoto: https://digivisio2030.fi/en/material/


Dr. Harald Gilch
Dr. Mathias Stein